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Technische Due Diligence

Technische Due Diligence für Startups: So verlierst du keine Bewertung

11 Feb 2025

Was Investoren wirklich prüfen – und was Deals leise entwertet

Die meisten Founder glauben, Due Diligence dreht sich um:

  • Pitch Decks
  • Wachstumskurven
  • Marktgröße

Tut sie nicht.

Sobald das Interesse real ist, entscheidet technische Due Diligence über:

  • Bewertungsabschläge
  • Earn-outs
  • Retention-Klauseln
  • oder ein höfliches „wir melden uns"

Viele Startups scheitern nicht an Due Diligence. Sie verlieren still Wert in ihr.


Der Kernfehler: Tech DD als Dokumentationsproblem zu sehen

Founder bereiten sich oft so vor:

  • Doku auf den letzten Drücker
  • Repositories „aufräumen"
  • oberflächliche Fixes

Das ist nicht, was Investoren bewerten.

Technische Due Diligence beantwortet eine einzige Frage:

„Kann dieses System wachsen, ohne Heldentum oder einen Rewrite?"

Alles andere ist zweitrangig.


Was technische Due Diligence wirklich bewertet

Nicht Tools. Nicht Frameworks. Risiko.

Konkret:

  • Execution Risk
  • Scaling Risk
  • Dependency Risk
  • Security Risk
  • Team Risk

Und all das steckt bereits im System – egal, wie gut es dokumentiert ist.


1) Architektur: Skaliert das ohne Rewrite?

Investoren interessiert nicht, ob ihr:

  • Monolithen
  • Microservices
  • Serverless

nutzt.

Sie achten auf:

  • klare Systemgrenzen
  • saubere Trennung von Verantwortlichkeiten
  • fehlende versteckte Kopplungen

Red Flags:

  • „alles spricht mit allem"
  • Business-Logik im Frontend
  • Regeln über mehrere Layer verteilt
  • keine klaren Domain-Owner

Wenn Skalierung einen Rewrite erfordert, fällt die Bewertung.


2) Codebase-Gesundheit: Können neue Engineers liefern?

Das wird oft indirekt geprüft.

Typische Fragen:

  • Wie lange dauert Onboarding?
  • Versteht jemand das System ohne den Founder?
  • Sind Änderungen lokal oder systemweit?

Red Flags:

  • Tribal Knowledge
  • keine Tests für kritische Logik
  • „diese Files fasst niemand an"
  • „nur X kennt das"

Das ist Key-Person-Risk – und wird eingepreist.


3) Deployment & Releases: Kann sicher shipped werden?

Erschreckend viele Startups:

  • deployen manuell
  • deployen vom Laptop
  • haben keinen Rollback

Investoren achten auf:

  • reproduzierbare CI/CD
  • Staging ≈ Production
  • nachvollziehbare Releases

Warum? Weil Post-Investment-Velocity zählt.

Unsichere Releases = gebremstes Wachstum.


4) Observability: Wisst ihr wirklich, was passiert?

Logs sind kein Dev-Spielzeug.

Sie beantworten Investor-Fragen wie:

  • Wie schnell erkennt ihr Incidents?
  • Könnt ihr Ursachen finden ohne Downtime?
  • Ist Systemgesundheit messbar?

Red Flags:

  • keine Metriken entlang von Business-Flows
  • kein Alerting
  • Bugs werden von Nutzern gemeldet

Keine Observability = operative Blindheit.


5) Daten & Analytics: Fundierte Entscheidungen oder Bauchgefühl?

Investoren erwarten:

  • konsistente Kennzahlen
  • klare Definitionen
  • reproduzierbare Reports

Sie misstrauen:

  • „kommt aufs Dashboard an"
  • unerklärten Abweichungen
  • Analytics, die bei Consent-Änderungen brechen

Schlechte Analytics schadet nicht nur Wachstum. Sie untergräbt Vertrauen in das Management.


6) Security & Compliance: Verstecktes Haftungsrisiko?

Niemand erwartet Enterprise-Security.

Aber geprüft wird:

  • Secrets Management
  • Zugriffskontrolle
  • Datenflüsse
  • GDPR-Grundverständnis (EU!)

Red Flags:

  • geteilte Credentials
  • kein Access Logging
  • unklare Datenverarbeitung

Security-Probleme killen Deals selten sofort – aber sie verschlechtern Verhandlungspositionen.


7) Abhängigkeiten & Vendor Risk

Jedes Startup hat externe Abhängigkeiten.

Investoren bewerten:

  • wie kritisch sie sind
  • ob es Alternativen gibt
  • was bei Preis- oder Policy-Änderungen passiert

Red Flags:

  • Single-Vendor-Lock-in
  • undocumented Integrationen
  • keine Abstraktion um Kernservices

Dependency Risk = zukünftiges Verhandlungsrisiko.


Der größte stille Killer: „Founder = System"

Wenn:

  • der Founder alles deployt
  • der Founder Incidents fixt
  • nur der Founder das System versteht

sehen Investoren:

  • Execution Risk
  • Burnout Risk
  • Skalierungsbottleneck

Founder müssen nicht verschwinden. Aber das System muss sie überleben.


Wie gute Tech-DD-Readiness wirklich aussieht

Starke Startups „bereiten sich nicht vor".

Sie arbeiten dauerhaft DD-ready.

Das heißt:

  • Architekturentscheidungen sind bewusst
  • Infrastruktur ist reproduzierbar
  • Metriken sind vertrauenswürdig
  • Risiken sind bekannt und benannt

Nicht perfekt – aber kontrolliert.


Ein ehrlicher Founder-Check (ohne Bullshit)

Vor Due Diligence solltest du beantworten können:

  • Was bricht zuerst bei doppeltem Traffic?
  • Was ist am schwersten zu ändern?
  • Wo liegen die größten operativen Risiken?
  • Was würdest du in 3 Monaten refactoren?
  • Welchen Metriken vertraust du wirklich?

Wenn das ruhig beantwortbar ist: Ihr seid bereit.


Der H-Studio Ansatz: Due Diligence als Design-Constraint

Wir bauen Systeme mit dem Wissen:

  • jemand wird sie prüfen
  • Annahmen werden hinterfragt
  • Abkürzungen kommen ans Licht

Unser Ziel ist nicht Perfektion, sondern:

  • erklärbare Systeme
  • skalierbare Systeme
  • Systeme, die Prüfung überleben

So behalten Startups Verhandlungsmacht.


Schlussgedanke

Technische Due Diligence belohnt keine Perfektion.

Sie belohnt:

  • Klarheit
  • Kontrolle
  • Ehrlichkeit

Ein verständliches System mit bekannten Schwächen ist verhandelbar.

Ein fragiles, intransparentes System wird teuer.


Startup Tech DD Readiness Audit

Wenn du fundraisest, M&A vorbereitest oder eine Growth-Runde planst, wird technische Due Diligence passieren. Wir analysieren Architektur- und Scaling-Risiken, Deployment- und DevOps-Readiness, Observability- und Analytics-Qualität, Security- und Dependency-Mapping und liefern priorisierte Fixes mit 90-Tage-Sicht.

Wir helfen Startups dabei, sich auf Due Diligence und Fundraising vorzubereiten, indem wir sicherstellen, dass Systeme erklärbar, skalierbar und prüfbar sind. Für DevOps & Automation richten wir reproduzierbare CI/CD und Staging-Parity ein. Für Backend-Architektur sorgen wir für klare Grenzen und saubere Trennung. Für Analytics & Data Engineering erstellen wir konsistente Metriken und reproduzierbare Reports.

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