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Das Agenturmodell ist

Das Agenturmodell ist kaputt – was stattdessen funktioniert

19 Feb 2025

Warum Kunden frustriert sind, Agenturen ausbrennen – und alle so tun, als wäre es normal

Das Agenturmodell ist nicht laut gescheitert.

Es ist leise kollabiert.

Projekte gehen live. Rechnungen werden bezahlt. Teams pitchen weiterhin „Full-Service".

Und trotzdem:

  • Kunden sind unzufrieden.
  • Agenturen verlieren die besten Leute.
  • Rewrites werden zur Normalität.
  • Vertrauen wird nach jedem Engagement dünner.

Das ist kein Qualitätsproblem.

Das ist ein strukturelles Problem.


Die zentrale Illusion: Output verkaufen statt Verantwortung übernehmen

Klassische Agenturen verkaufen:

  • Stunden
  • Features
  • Deliverables
  • Sprints

Moderne Kunden wollen aber selten Output.

Sie wollen:

  • Outcomes
  • Kontinuität
  • Accountability
  • Systeme, die Veränderung überleben

Wenn ein Engagement endet, merken viele Kunden:

„Wir besitzen eigentlich nicht wirklich, wofür wir bezahlt haben."

Dieser Moment zerstört Vertrauen – selbst wenn die Arbeit objektiv „gut" war.


Warum das Agenturmodell früher funktioniert hat – und heute nicht mehr

Das klassische Modell passte, als:

  • Websites statisch waren
  • Systeme klein waren
  • Änderungsgeschwindigkeit niedrig war
  • Integrationen überschaubar waren

Damals war:

  • Handover machbar
  • ein Rewrite billig
  • Vendor-Dependency tolerierbar

Diese Welt ist vorbei.

Moderne Produkte sind:

  • lebende Systeme
  • tief integriert
  • datengetrieben
  • compliance-gebunden
  • permanent in Bewegung

Agenturen, die auf Projekte optimiert sind, passen strukturell nicht zu Systemen.


Der Incentive-Konflikt, den niemand gern ausspricht

Die unbequeme Wahrheit:

Agenturen sind incentiviert, um:

  • billable Work zu maximieren
  • Scope nach Features zu definieren, nicht nach Risiko
  • schnell zu liefern, nicht nachhaltig
  • zum nächsten Projekt weiterzugehen

Kunden sind incentiviert, um:

  • langfristige Kosten zu senken
  • Abhängigkeit zu minimieren
  • Wissen im Haus zu behalten
  • interne Capability aufzubauen

Diese Incentives sind fundamental gegensätzlich.

Das löst man nicht mit „besserer Kommunikation".


Warum „Full-Service" in der Praxis ein Red Flag ist

„Full-Service" klingt attraktiv.

In der Realität bedeutet es oft:

  • flache Expertise in vielen Domänen
  • fragmentierte Ownership
  • niemand ist end-to-end verantwortlich
  • alles wirkt okay – bis es bricht

Moderne Systeme brauchen:

  • architektonische Konsistenz
  • tiefe technische Verantwortung
  • Denken in Jahren, nicht in Sprints

Full-Service ist Breite ohne Tiefe.

Das überlebt kein Wachstum.


Die echten Kosten von Projekt-Delivery

Projektarbeit erzeugt „unsichtbaren Schaden":

1) Wissensverdunstung

Nach Projektende:

  • Kontext verlässt das Haus
  • Entscheidungen sind nicht dokumentiert
  • Trade-offs werden vergessen

Der Kunde erbt ein System ohne seine Begründungen.

Das ist teuer – bei jedem Change.


2) Rewrite-Kultur

Weil Ownership flach ist:

  • Systeme sind schwer erweiterbar
  • neue Teams trauen altem Code nicht
  • „neu anfangen" wirkt rational

Rewrites werden normalisiert.

Das ist keine Innovation. Das ist organisatorische Amnesie.


3) Risiko wird immer nach hinten geschoben

Agenturen optimieren auf Milestones.

Risiko kommt später:

  • beim Skalieren
  • beim Audit
  • bei Integrationen
  • bei Due Diligence

Und dann ist die Agentur weg.

Der Kunde bezahlt.


Warum Kunden sagen: „Die verstehen uns nicht"

Viele Kunden sagen:

„Sie haben geliefert, was wir wollten – aber es funktioniert trotzdem nicht."

Weil Agenturen belohnt werden für:

  • Tickets abarbeiten
  • Annahmen nicht challengen
  • Verantwortung für Outcomes vermeiden

Moderne Kunden brauchen keine Order-Taker.

Sie brauchen Denkpartner, die Risiken benennen und Ownership tragen.


Was stattdessen funktioniert

Die Alternative ist nicht „bessere Agenturen".

Es ist ein anderes Modell.


Modell 1: Der Embedded Technical Partner

Nicht Vendor, sondern:

  • langfristiger Partner
  • geteilte Verantwortung
  • architektonische Kontinuität

Merkmale:

  • integriert sich in Workflows des Kunden
  • nimmt an Roadmap-Entscheidungen teil
  • owned Outcomes, nicht Tickets
  • bleibt lang genug, um Konsequenzen zu spüren

Dieses Modell aligned Incentives.


Modell 2: Outcome-getriebene Engagements

Statt:

  • Fix-Scope
  • Fix-Deliverables

Fokus auf:

  • messbare Outcomes
  • System Health
  • Business-Constraints

Beispiele:

  • „Deployment-Risk reduzieren"
  • „Skalierung auf X Nutzer ermöglichen"
  • „Enterprise-Compliance bestehen"
  • „Due-Diligence-Readiness herstellen"

Output wird sekundär. Impact wird primär.


Modell 3: Architektur über Features

Wert entsteht durch:

  • intentional architecture
  • explizite Trade-offs
  • dokumentierte Begründungen

Partner, die:

  • Core-Logik schützen
  • unnötige Komplexität verhindern
  • Changeability priorisieren

…bauen langfristigen Wert.

Feature-Factories nicht.


Modell 4: Shared Ownership, klare Grenzen

Was funktioniert:

  • klare Responsibility-Split
  • transparente Decision Logs
  • kein Knowledge-Hostage-Taking

Der Kunde sollte fühlen:

„Wir könnten ohne sie weiter – aber wir entscheiden uns bewusst dagegen."

Das ist Vertrauen.


Warum dieses Modell Kunden filtert – absichtlich

Dieses Vorgehen:

  • schreckt „billigen Output" ab
  • repelt „just build it" Requests
  • erzwingt unangenehme Gespräche über Risiko, Ownership und Grenzen

Gut so.

Starke Partnerschaften starten mit:

  • aligned Erwartungen
  • geteilten Verantwortlichkeiten
  • Respekt vor Constraints

Nicht jeder will das. Und das ist gesund.


Die H-Studio Position (kein Agentur-Theater)

H-Studio ist nicht:

  • Full-Service-Agentur
  • Dev-Shop
  • „Ressourcenanbieter"

Wir arbeiten als:

  • technischer Partner
  • System Owner
  • Extension interner Teams

Erfolg messen wir nicht an „Features shipped", sondern an:

  • Überlebensdauer von Systemen
  • Skalierbarkeit ohne Rewrite-Zyklen
  • Vertrauen unter Audit- und Enterprise-Druck

Das ist kein Versprechen.

Das ist eine Engineering-Haltung.


Warum das der einzige zukunftsfähige Weg wird

Der Markt verschiebt sich schon, weil:

  • Systeme zu komplex sind
  • Compliance zu real ist
  • Rewrites zu teuer sind
  • Talent-Churn zu hoch ist

Das alte Modell optimiert Durchsatz.

Moderne Produkte brauchen Stewardship.


Schlussgedanke

Das Agenturmodell ist nicht kaputt, weil Agenturen „schlecht" sind.

Es ist kaputt, weil Projekte die falsche Einheit von Wert sind.

Produkte sind Systeme. Systeme brauchen Ownership. Ownership braucht Verantwortung.

Alles andere ist Noise.


Für wen das nicht passt

Dieses Modell funktioniert nicht für Kunden, die:

  • billigen Output wollen
  • „just build it" Delivery brauchen
  • Vendor-Relationships bevorzugen
  • auf kurzfristige Kosten optimieren

Das ist absichtlich.

Wir arbeiten mit Teams, die:

  • in Systemen denken, nicht in Features
  • Ownership über Speed stellen
  • verstehen, dass Qualität compoundet
  • Partner wollen, nicht Vendors

Wenn das nicht du bist, passen wir wahrscheinlich nicht zusammen.


Wenn du weg willst von Projekt-Delivery

Wenn du bereit bist, von Vendor-Relationships zu Technical Partnerships zu wechseln, helfen wir Teams dabei, Systeme mit Ownership, architektonischer Kontinuität und langfristigem Denken zu bauen.

Wir arbeiten als technische Partner für Startups und bauen Systeme, die Wachstum ohne Rewrites überleben. Für API-Integrationen und Architektur sorgen wir für klare Grenzen und dokumentierte Begründungen. Für CRM-Automatisierung erstellen wir Systeme, die mit deinem Business skalieren. Für AI-Dashboards und Analytics bauen wir erklärbare Systeme, die Audits überstehen.

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